Eine Fassade ist jahrelang mehr oder weniger schwankenden Klimabedingungen ausgesetzt. Extreme Kälte aber auch die Hitzeeinwirkungen beanspruchen die eingesetzten Materialien. Die staatlich vorgeschriebene Dämmung macht die Sache auch nicht einfacher. Ja, es entstanden neue Probleme mit der Feuchtigkeit der Gewerke.
Gründe genug um sich darüber Gedanken zu machen, welche Optionen Bauherren und Architekten mit der Gestaltung der Fassade noch haben. Durch Besinnung auf die Natur entstand die Textilfassade. Irrtümlich hat man aber durch die Reichstagsverkleidung mit Christo ein etwas falsches Bild von einer Textilfassade. Diese künstlerische Leistung war nur für einen kurzfristigen Einsatz geeignet, da normale Stoffe für die dauerhaften Witterungsbelastungen nicht ausgelegt sind.
Mit einer Textilfassade verpasst man einem Baukörper eine atmungsaktive Verkleidung, deren Eigenschaften viele Vorteile bietet, die mit alternativen Fassaden nicht erreichbar sind. Die Textilfassade schafft ein Luftpolster zwischen Gebäude und dem Gewebe und sorgt so durch die thermischen Eigenschaften der Luft für eine Klimatisierung des Baukörpers bei gleichzeitiger Abfuhr der Feuchtigkeit. Speziell dafür entwickelte Hightech-Gewebe erlauben es, auch große Gebäudekomplexe damit einzukleiden. Hohe Wind- und Soglasten erfordern allerdings eine Befestigungstechnik, die verhindert, dass bei Wind- und Orkanböen die Textilfassade zerstört wird.
Deshalb ist die Art, wie man das Gewebe am Gebäude befestigt noch wichtiger wie das Gewebe selbst. Durch Wind- und Soglasten wirken enorme Kräfte auf eine Textilfassade ein. Damit diese Kräfte statisch bewältigt werden können, wird das Gewebe oben, unten und auf beiden senkrechten Seiten so gespannt, dass das Gewebe sich bei Windeinwirkung nicht aufschaukelt da sonst die auftretenden Kräfte eine Schädigung der Fassade bewirken.
Damit diese Vorteile einer Textilfassade gelingen, sollten einige wichtige Punkte beachtet werden. Denken Sie einmal daran, weshalb man in südlichen Ländern das beste Klima nur in den Häusern mit schmalen Gassen hat und nicht in Gebäuden vor denen sich ein großer Platz befindet?
Die schmalen Gassen erzeugen eine Thermik und Verschattung, ein großer Platz erzeugt stehende Hitze. Übertragen auf Textilfassaden wird einem schnell klar, weshalb Textilfassaden einzigartige Vorteile haben. Die schmale Gasse ist hier das Luftpolster zwischen Baukörper und dem Gewebe.
Mit einer Textilfassade haben Sie eine natürliche "Klimaanlage" ganz ohne Energieeinsatz. Die sommerliche Hitze erzwingt hinter dem Gewebe eine starke thermische Luftbewegung von unten nach oben. Im Winter gibt es dahinter nur geringe Luftbewegungen, jedoch werden eisige Winde abgehalten und so die Gebäudeabkühlung reduziert. So sind die Temperaturunterschiede der sich hinter einer Textilfassade befindlichen Gebäudesubstanz in der Bandbreite erhebliche geringer. Der Alterungsprozess ist dadurch zusätzlich reduziert.
Die weltweite Erfolgswelle der Textilfassaden ist von der Textilindustrie nicht unbeachtete geblieben. Anfangs war die Auswahl der zur Verfügung stehenden Gewebe in der Art und Farbgebung noch bescheiden. Zwischenzeitlich hat sich da aber enorm viel bewegt. Die Vielzahl der Gewebe aber auch der verfügbaren Farbtöne habe sind zwischenzeitlich stark ausgeweitet. Es gibt grob zwei Guppen von für Textilfassaden geeignete Geweben, die sich in der Haltbarkeit und Eigenschaften aber auch im Preis unterscheiden. Bei PES-Geweben ist die Auswahl am größten, diese haben eine ca. Haltbarkeit von 15 Jahre und erfüllen die Brandschutzbestimmungen B1 und sind preiswert.
Die in der Haltbarkeit erheblich besseren PTFE-Gewebe haben eine ca. Haltbarkeit von 30-40 Jahre. Die Gewebe- und Farbtonwahl ist hier jedoch noch eingeschränkt. Allerdings erfüllen diese Gewebe die Brandschutzvorgaben A2 und können bei kritischen Gebäuden wie Krankenhäuser, Flughäfen etc. eingesetzt werden.
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